PRESSESTIMMEN ZUR WIEDERAUFNAHME
am 28.01.2018
Stuttgarter Nachrichten, 29.01.2018
„Die feine Balance zwischen Ironie und tiefenpsychologischer Deutung, die als starke rote Fäden die losen Handlungsstränge des Stücks zusammenhalten, sorgte mit dafür, dass sich das Publikum […] wieder lange für das eigentlich ziemlich kolportageträchtige Stück rund um eine auf ziemlich abstruse Weise ins Bett eines Fremden schlafwandelnde junge Frau begeistert hat.“
„Bejubelt wurden aber auch die Sänger.
Catriona Smith als wundervoll zickige Lisa und die omnipräsente
Helene Schneiderman als entzückend übermütterliche Teresa [...].
Christian Tschelebjew verleiht dem Alessio große Präsenz, Prägnanz und Vitalität,
Liang Li gibt einen enorm ausdrucksstarken, (manchmal ein bisschen zu) kraftvollen Hallodri-Grafen. Der Elvino von
Jesús León hat Schmelz, Emotion, große Beweglichkeit, selbst in seinen narzisstischsten Tenor-Momenten darstellerische Überzeugungskraft.“
„Bei der Premiere 2012 hat Ana Durlovski die Amina gesungen […]. Wenn jetzt
Mirella Bunoaica die Partie übernimmt, hört man mehr Farben, mehr Körper, eine größere, geerdetere Stimme.“
„Für die Wiederaufnahme ist
Michael Alber zum
Staatsopernchor zurückgekehrt – das Ergebnis ist sängerisch wundervoll und geht Hand in Hand mit Wielers und Morabitos augenzwinkernder szenischer Individualisierung des Kollektivs.“
„Irgendeine Zukunft gibt’s immer“ von Susanne Benda
Stuttgarter Zeitung, 30.01.2018
„Unter den vielen wundersamen Räumen und Kostümen, die Anna Viebrock den Regisseuren Jossi Wieler und Sergio Morabito gefertigt hat, gehören Bühnenbild und Ausstattung für Vincenzo Bellinis La Sonnambula wohl zu den beziehungsreichsten. Jedes Detail […] ist stimmig aufeinander bezogen: Ein so einfaches wie hochkomplexes Zeichensystem entsteht.“
„Wielers und Morabitos La Sonnambula, die 2012 Premiere hatte, ist das Musterbeispiel für die intellektuelle Wiedergewinnung einer eigentlich unspielbaren Belcanto-Oper und eröffnet als Wiederaufnahme in Wielers Abschiedsjahr noch einmal die Perspektive auf die Anfänge einer Intendanz, die wusste, worauf sie hinauswollte: nämlich auf Erkenntnis, nicht Verblendung.“
„Heimliche Zentren der Aufführung sind Helene Schneiderman als Kümmerin Teresa und Catriona Smith als Wirtin Lisa: karikativ die eine, kauzig-komisch die andere und jeweils auch schauspielerisch eine Klasse für sich. Darüber hinaus entpuppt sich der fabelhafte Chor als wahrer Hauptprotagonist.“
„Der fabelhafte Chor ist der Star“ von Mirko Weber
Der Kulturblog von Rainer Zerbst, 31.01.2018
„So wird, was bei der Lektüre des Librettos wie eine Klischeetragödie aus dem Alpenland wirkt, ein großes Psychodrama voller Wahrhaftigkeit und sozialer Sprengkraft, ein Meisterwerk. In dieser Regie entstand ein Operndrama von düsterer Dramatik, in der Charaktere und deren soziales Umfeld eine ganz neue Dimension erhielten.“
„Psychodrama im Dorfmilieu: Bellinis La Sonnambula an der Oper Stuttgart“ von Rainer Zerbst
PRESSETIMMEN ZUR PREMIERE
am 22.01.2012
Die Deutsche Bühne (online), 25.01.2012
„Grandios mit welcher Präzision und Wärme hier Menschen porträtiert werden. Und mit welch zwingender Folgerichtigkeit aus der Musik heraus dabei zunächst eine außergewöhnliche Geschichte anrührend erzählt wird.“
„Hinter der Fassade“ von Joachim Lange
Süddeutsche Zeitung, 24.01.2012
„[Ein Triumph] nicht nur fürs Regieduo, sondern fürs ganze Ensemble, das ein ans Herz gehendes Wunder im Zusammenspiel von Bühne und Orchester, von Gesang und Spiel produziert.“
„Das Wunder von Stuttgart“ von Reinhard Brembeck
Musik & Theater, 01.04.2012
„Diese Aufführung ist so überzeugend, dass sie Maßstäbe setzt für einen heutigen Umgang mit den Belcanto-Stücken.“
„Opernglück pur beim Bellini-Wunder“ von Tobias Gerosa
Stuttgarter Zeitung, 24.01.2012
„So fügte sich zum Ganzen, was nur selten sich rundet: Musiktheater als ein szenisch und musikalisch erfüllter Augenblick."
„Düstere Hochzeit nach Schweizer Art“ von Götz Thieme
merkur-online, 24.01.2012
„Liebevoll, aus tiefstem Wissen um menschliche Abgründe und Unzulänglichkeiten heraus gestaltet, dabei so detailwütig, dass man dem hintersten Sänger des wunderbaren Chores einen Solo-Vertrag auf die Bühne reichen möchte."
„Helene Schneiderman ist als Teresa eine Erni-Singerl-Wiedergängerin und füllt dabei die Bühne, als habe sie drei Arien zur Verfügung – dabei sind es nur drei Solo-Stellen.“
„Bellinis 'Nachtwandlerin'. Tränendünger fürs Opernbiotop“ von Markus Thiel