PRESSETIMMEN
zur Premiere am 03.12.2017
Frankfurter Rundschau, 05.12.2017
„Von der voranstürmenden Ouvertüre, rasant dargeboten unter dem Dirigat von
Alejo Pérez, bis zum gnaden- und trostlosen Finale mit Entsetzensgekreisch und Donnereffekt ist das musikalisch ein Triumphzug. [
Cornelia]
Ptasseks herrlich auffahrende, tragisch grundierte, in Bestform befindliche Medea wird von erstklassigen Rollendebüts flankiert: An ihrer Seite
Helene Schneiderman als Amme Neris, das personifizierte Mitgefühl. Ihnen gegenüber: die schnuckelige Konkurrentin Kreusa,
Josefin Feiler mit lichtem Sopran, und deren Vater Kreon,
Shigeo Ishino als überzeugender Charakterbariton.
Sebastian Kohlhepp ist ein makelloser Tenor […].“
„[
Peter]
Konwitschny [erweist sich] einmal mehr als guter Zuhörer. Und als Liebhaber einer hervorragenden Personenführung. […] [Alles] ist lebendig und plausibel.“
„Das gewaltigste Bild ist ein stilles. Medea verbringt das Vorspiel zum Finale einen Apfel essend am Gestade, selbstgenügsam, versonnen lächelnd, mit sich im Reinen. Das ist schrecklicher als jeder Blutschwall, den es hier auch nachher nicht braucht.“
"Der grenzenlose Hass“ von Judith von Sternburg
Stuttgarter Zeitung, 05.12.2017
„
Cornelia Ptassek ist eine glutvoll bis an die Grenzen ihrer Stimme […] singende Medea,
Shigeo Ishino ein vom Spiel geradezu durchdrungener, sehr klar artikulierender Kreon,
Josefin Feiler mit ihrer Beweglichkeit und mit dem ungefährdeten Glanz ihres Soprans die Idealbesetzung für die junge Kreusa.
Helene Schneiderman, immer noch technisch im Bestzustand, beweist in der Partie der Neris, dass eine grandiose Sängerdarstellerin wie sie selbst Nebenrollen groß machen kann. Und
Sebastian Kohlhepp überzeugt als Iason mit enormem Detailreichtum in Stimmklang und Gestaltung […].“
„Du musst dein Leben ändern“ von Susanne Benda
Südwest Presse, 05.12.2017
„[Das]
Staatsorchester spielte das in der Premiere unter Leitung von
Alejo Pérez kompakt, mit Verve, rasant.“
„Großartig, wie
Cornelia Ptassek die Medea verkörpert – ja verkörpert in aller Emotionalität.“
„Mit der
Medea ist es dem Regiealtmeister [
Peter Konwitschny] gelungen, das Publikum zu packen.“
„Médée, ins Deutsche entzaubert? Es ist ein neues Werk des spannenden Musiktheaters.“
„Deutsche Tragödie“ von Jürgen Kanold
Esslinger Zeitung, 05.12.2017
„[
Cornelia Ptassek als Medea] vermag Melodisch-Inniges edel zu fokussieren und verleiht zugleich den giftigen Höhen die furiose Attacke von Verzweiflung und tödlichem Triumph.“
„Als Neris lässt
Helene Schneiderman ihren wunderbar mild-expressiven Mezzo strömen.“
„Wahrhaft überragend schon von den fallenden f-Moll-Dreiklängen der Ouvertüre an das
Staatsorchester in
Alejo Pérez‘ Leitung. Der Dirigent entfesselt die Dynamik von Cherubinis Musik zu grandioser Wucht, ohne die Intensität des Leisen, die Transparenz der feinen, psychologisierenden Zwischentöne zu opfern. Ein erregendes Seelendrama tönt aus dem Graben.“
„Revolutionärin mit Deppenparade“ von Martin Mezger
Badische Neueste Nachrichten, 05.12.2017
„Die Titelrolle fordert eine Tragédienne von hohen Graden, für welche die zu allen Selbstentäußerungen fähige Cornelia Ptassek einen biegsamen, hellen Sopran aufbot, der Gesangskultur mit Leidenschaft verbindet […].“
„Den Jason sang Sebastian Kohlhepp mit einer bereits auf die zögernden Helden der deutschen Romantik vorausweisenden Pracht.“
„Eine Insel inmitten von Müll“ von Nikolaus Schmitt
Badische Zeitung, 05.12.2017
Über das
Staatsorchester Stuttgart: „Fantastisch ist die orchestrale Wirkung gerade im dritten Akt bei der Introduktion und der finalen, hochdramatischen Sturmmusik. Exzellent auch die Sololeistungen, etwa bei den Kontrabässen oder beim Fagott in Neris’ großer Arie im zweiten Akt, die von
Helene Schneiderman mit dramatischer Emphase gesungen wird.“
„
Sebastian Kohlhepps jugendlich-frischer Tenor verleiht dem Iason große Glaubwürdigkeit.“
„Schlampe in der Reality Soap“ von Alexander Dick
Die deutsche Bühne, 04.12.2017
„[In] Stuttgart [war] unter der Leitung des Gastdirigenten
Alejo Pérez eine
vorzügliche Ensembleleistung von Solisten, Choristen und Orchester und eine ausgesprochen facettenreiche, schlanke, aber spannungsvolle musikalische Interpretation zu erleben […].“
„In der Titelpartie gelang es
Cornelia Ptassek, durch stilsicher dosierte expressive Vehemenz ihrer Figur vokale Seele und Kontur zu geben.“
„
Sebastian Kohlhepp sang den Iason mit klarem, schlankem und ausgesprochen kultiviertem Tenor […].“
„[…]
Helene Schneiderman in der Partie der Neris sang ihre prominente Arie, vom Fagott ausgesprochen wohlklingend begleitet, mit viel Ausdruckskraft. Vorzüglich klangvoll und präsent war auch diesmal wieder der von Christoph Heil einstudierte
Chor. Am Ende begeisterter Beifall.“
„Wenn Medea dreimal klingelt“ von Detlef Brandenburg
dpa-Meldung (bei BNN), 04.12.2017
„Mit ergreifender Emotionalität gibt
Cornelia Ptassek (Sopran) ihrer Medea die durchdringende Stimme einer verzweifelten Frau, die ihrer Liebe nachtrauert – und Respekt fordert vor ihrem Unglück.“
„[Musikalisch] ist es ein blitzsauberer Abend. In den gut zwei Stunden mit teils tumultartigen Szenen lässt sich der bestens konzentrierte
Alejo Pérez am Pult durch rein gar nichts aus der Ruhe bringen.“
„Brutale Tragödie: Medea in Stuttgart gefeiert" von Ulf Mauder
Schwäbische Zeitung, 04.12.2017
„
Cornelia Ptassek meistert die anspruchsvolle Titelpartie als furiose Sängerdarstellerin mit Bravour. Auch
Sebastian Kohlhepp (Jason),
Shigeo Ishino (Kreon),
Josefin Feiler (Kreusa) und
Helene Schneiderman (Medeas Vertraute Neris) singen und spielen überragend.“
„Showdown einer gescheiterten Ehe“ von Werner M. Grimmel
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.12.2017
Zum Bühnenbild von
Johannes Leiacker:
„In Stuttgart prägt Endzeitstimmung schon den Anfang: Der Müll quillt aus allen Ecken, die versiffte Küche wirkt wie aus einem schlechten Mafiafilm konzipiert, alles hängt und steht schief […].“
„[…]
Alejo Pérez [heizt] dem
Staatsorchester Stuttgart mächtig ein. Schon die kraftvoll musizierte Ouvertüre erzeugt einen abgründigen Sog. Die Musik rollt und ist nicht mehr aufzuhalten, temporeich, forciert und in feinaustariertem Dialog mit dem hochmotivierten Chor.“
„Das Gute hat hier noch nie gewohnt“von Christiane Wiesenfeldt
Neue Zürcher Zeitung, 06.12.2017
„Die Medea
Konwitschnys spielt […] in einer Küche, entworfen von
Johannes Leiacker. Es ist ein Ort des Geschlechterkampfes, und in diesem traditionellen «Frauengefängnis» ist die unangepasste Medea ein Fremdkörper. Dabei entwickelt die Produktion vor allem dort eine starke Sogwirkung, wo Humor sekundenschnell in blanken Horror umschlägt […].“
„Nichts als die nackte Wahrheit“ von Marco Frei
Münchner Merkur, 05.12.2017
„Kurzweilig ist diese Stuttgarter Inszenierung […], die immer wieder Komödiantisches durchbrechen lässt […].“
„Die Zweierszenen zwischen Iason und Medea, in denen man viel von (verdrängter) Liebe spürt, sind wie oft bei Konwitschny stark.“
„Küchenpsychologie aus Korinth“ von Markus Thiel
Das TheaterMagazin, 08.12.2017
"Ein verstörend großartiger Abend der Oper Stuttgart!"
"Stuttgart: Cherubinis 'Medea'" von Uwe Schweikert