PRESSESTIMMEN
zur Premiere am 23.06.2017
Stuttgarter Nachrichten, 25.06.2017
„[…]
Jan Croonenbroeck dirigiert das Stück so, wie man es dirigieren muss: mit Präzision und mit einer Liebe, die auch die spirituelle Grundfarbe der Partitur ernst nimmt.
Philipp Nicklaus’ klarer, in der Höhe nahezu „weißer“, vibratoarmer Tenor passt ideal zur Figur des Josef,
Thomas Herberich verleiht dem Jakob wie dem Pharao Kontur, die Frauentrios (mit
Lena Sutor-Wernich,
Minyoung Catharina Häger und
Myriam Mayer) bieten vokale Wellness vom Feinsten, und exzellent sind auch Josephs Brüder (mit
Konstantin Krimmel,
Marc-Eric Schmidt und
Daniel Keating-Roberts) besetzt.“
„Dadurch, dass
Benjamin vollständig auf Instrumente verzichtet, also allein auf solistisches, chorisches und Ensemblesingen setzt, entsteht der Eindruck von Nacktheit, von etwas Gefährdetem, Existenziellem, den die hochengagierten
Solisten ebenso befördern wie der konzentrierte
Projektchor der Jungen Oper, den
Benjamin Hartmann einstudiert hat.“
„Wollte man jemandem zeigen, warum Menschen im Musiktheater singen, was es über ihre Gefühle aussagt, wenn ihnen das Sprechen zur Kommunikation nicht mehr ausreicht: Man müsste ihn den jungen Josef begleiten lassen, wie er hier von seinen Brüdern in den Brunnen geworfen, von Ägyptern aufgenommen und schließlich zum Pharao gemacht wird; man müsste ihn Derungs’ Klänge dazu hören lassen, die immer dicht am Sprachduktus bleiben und die Tonalität freundlich so erweitern, dass die Schönheit des Vokalen stets im Mittelpunkt steht.“
„Singen im Wüstensand“ von Susanne Benda
Stuttgarter Zeitung, 26.06.2017
„[Das Ganze verliert] knapp anderthalb Stunden nichts an Faszinationskraft.“
„Wie allein der Projektchor der Jungen Oper Stuttgart (Benjamin Hartmann) den Sprachmix aus rätoromanischen, italienischen, deutschen und lateinischen Bestandteilen auflädt, ohne je ungenau zu werden, ist eine Leistung.“
„[Regisseur Neco Çelik] arbeitet quasi-realistisch mit alttestamentarischer Wucht, aber nicht historisch. Für ein Abheben der Geschichte ins Überzeitliche sorgt die Tanzkunst der Figur Benjamin.“
„Benjamin, der Tänzer Ibrahima Biaye, definiert sich als Einziger nicht über Töne. Benjamin ist allein Körper, aber mit diesem ist er schon ein Orchester für sich.“
„Ägypten damals, hier und heute“ von Mirko Weber
Ludwigsburger Kreiszeitung, 28.06.2017
„[…] Trotz oder gerade wegen des fehlenden instrumentalen Parts ist das Stück nach der bekannten Geschichte von Josef und seinen Brüdern aus dem Alten Testament von ungeheurer Eindringlichkeit.“
„[Die Aufführung beeindruckt] durch ihre volkstümliche Stilisierung und ihre musikalische Wucht.“
„Volkstümliches mit emotionaler Wucht“ von Dietholf Zerweck