Andrea Breth

Andrea Breth, geboren 1952, aufgewachsen in Darmstadt, Studium der Literatur an der Heidelberger Universität; 1972-1973 Regieassistenz am Theater Heidelberg. Erste Inszenierungen in Bremen, Wiesbaden, Hamburg und Berlin (u. a. 1981 Lessings Emilia Galotti an der Freien Volksbühne Berlin), an der Züricher Schauspielakademie und am Theater Neumarkt in Zürich. 1983-1985 Engagement am Theater Freiburg. Mit Lorcas Bernarda Albas Haus wurde sie 1985 erstmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1986-1989 wechselte Andrea Breth ans Bochumer Theater. Mit Greens Süden und Gorkis Die Letzten wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen. „Theater heute“ wählte Andrea Breth zur Regisseurin des Jahres 1985. 1990-1992 inszenierte sie am Wiener Burgtheater Kleists Der zerbrochne Krug und am Akademietheater O’Caseys Das Ende vom Anfang, auch diese Inszenierung wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1992-1997 war sie Künstlerische Leiterin der Berliner Schaubühne, mit Wampilows Letzten Sommer in Tschulimsk, Ibsens Hedda Gabler und Tschechows Onkel Wanja war sie erneut beim Berliner Theatertreffen zu Gast. 1999-2006 Hausregisseurin am Burgtheater Wien, inszenierte u. a. Dramen von Horváth, Kleist, Schiller, Ostermaier, Williams, Tschechow, Lessing und Stephens. Mit Lessings Emilia Galotti und Schillers Don Carlos wurde sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Bei den Salzburger Festspielen inszenierte sie Schnitzlers Das weite Land und Verbrechen und Strafe von Dostojewski. 2009 inszenierte sie Ostermaiers Blaue Spiegel am Berliner Ensemble und Kleists Der zerbrochne Krug bei der Ruhrtriennale, wo sie auch 2005 schon Nächte unter Tage erarbeitete – ein Projekt mit Christian Boltanski. Am Wiener Burgtheater folgten 2010 Quai West von Koltès und 2011 Zwischenfälle – Szenen von Courteline, Cami, Charms; am Düsseldorfer Schauspielhaus 2011 Babels Marija, bei den Salzburger Festspielen 2012 Kleists Prinz Friedrich von Homburg in Koproduktion mit dem Burgtheater sowie 2013 Ibsens John Gabriel Borkman am Schauspiel Frankfurt sowie zuletzt Shakespeares Hamlet am Burgtheater.

Für die Oper inszenierte Andrea Breth seit 2000 Glucks Orfeo ed Euridice (Oper Leipzig), Bizets Carmen (Styriarte Graz) und bei den Salzburger Festspielen 2007 Eugen Onegin. 2010 brachte sie in Brüssel Katja Kabanowa auf die Bühne, 2011 an der Staatsoper im Schiller Theater Berlin Wozzeck, 2012 La traviata in Brüssel und Lulu an der Staatsoper Berlin sowie 2013 Der Spieler an De Nationale Opera Amsterdam.

Andrea Breth wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1986 mit dem Deutschen Kritikerpreis, 1987 mit dem Fritz-Kortner-Preis, 2003 mit dem Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Beste Regie für Emilia Galotti, 2004 mit dem Hessischen Kulturpreis, 2006 mit dem Theaterpreis der Stiftung Preußische Seehandlung Berlin sowie 2011 erneut mit dem Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Beste Regie für ihre Inszenierung Zwischenfälle. Andrea Breth ist Professorin für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main, der Akademie der Künste Berlin sowie der Bayerischen Akademie. Sie ist Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.

Nach ihrer Inszenierung von Smetanas Die verkaufte Braut im Jahre 2003 kehrt sie 2014/15 für Wolfgang Rihms Jakob Lenz an die Oper Stuttgart zurück.