Sehr gute Filme

In Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Arthaus Filmtheatern zeigen wir im Umfeld der Premiere von Prokofjews „Die Liebe zu drei Orangen“ zwei Filme von Regisseur Axel Ranisch
Was er nicht alles drauf hat: Independent-Filme und Fernsehkrimis, große Oper und Kindertheater, Libretti und Romane, Podcasts und Schauspiel. Axel Ranisch tummelt sich auf vielen Bühnen, und doch gehört sein Herz der Oper. Am 2. Dezember feiert Sergej Prokofjews Die Liebe zu drei Orangen in seiner Inszenierung als große Familieninszenierung Premiere in Stuttgart – und flankierend dazu zeigen wir auch zwei seiner Filme: Dicke Mädchen und Ich fühl mich Disco laufen jeweils am 18. und am 21. November im Delphi Arthaus Kino. So unterschiedliche beide Filme sind, gemeinsam ist ihnen der liebevolle und humorvolle Blick auf seine Protagonisten. Hier stellen wir beide Filme kurz vor!
Dicke Mädchen von Axel Ranisch

Der Inhalt

Sven Ritter lebt mit seiner an Demenz erkrankten Mutter Edeltraut zusammen, teilt mit ihr das Leben, die Wohnung, sogar das Bett. Tagsüber arbeitet er in der Bank. Während Svens Arbeitszeit kommt Daniel in die Wohnung und passt auf Edeltraut auf, geht mit ihr zum Friseur, spazieren, einkaufen und hält die Wohnung in Schuss. Doch eines Tages macht Edeltraut sich allein aus dem Staub. Die beiden Männer gehen auf die Suche nach ihr. Doch was sie finden, ist nicht nur Edeltraut, sondern eine zarte Zuneigung zueinander, die das Leben der beiden gehörig durcheinander bringt.

Gut zu wissen

Von der Idee zum fertigen Film entstand Dicke Mädchen in nur drei Monaten. Gedreht wurde der Film auf Grundlage eines Treatments, das die Reihenfolge und den Inhalt aller Szenen festgelegt hat, die Dialoge sind improvisiert. Um größtmöglichen Freiraum zu schaffen und besondere Echtheit zu erzeugen, wurde bewusst auf Crew und Filmteam verzichtet und mit einer einfachen MiniDV Kamera gedreht. Dicke Mädchen ist überdies der erste Kinofilm der Produktionsfirma  „Sehr gute Filme“, die im Frühjahr 2011 von Heiko Pinkowski, Dennis Pauls und Axel Ranisch gegründet wurde.
Dicke Mädchen
In Anwesenheit des Regisseurs
So, 18. Nov 2018, 20 Uhr
Tickets 12€ (inkl. einem Glas Sekt)
Delphi Arthaus Kino
Reservierung unter +49 (0) 711 29 24 95
Ich fühl mich Disco von Axel Ranisch

Der Inhalt

Der korpulente Teenager Florian ist eigentlich ein mehr oder weniger glücklicher Außenseiter. Während sein Vater, ehemaliger Turmhochspringer, von ihm ebenfalls sportliche Hochleistungen und ein möglichst „kerliges“ Verhalten erwartet, singt Florian lieber zu Hause mit seiner Mutter Monika alleine Schlager-Playbacks im Polyester-Disco-Anzug. Doch als Monika nach einem Schlaganfall ins Koma fällt, bleibt Vater und Sohn nichts anderes übrig, als miteinander klar zu kommen. Dass Florian den rumänischen Turmspringer Radu liebt, den Vater Hanno trainiert, wird dabei zur besonderen Herausforderung. Schlager-Trash-Star Christian Steiffen hilft dabei genauso wie die Schwulenfilmlegende Rosa von Praunheim.

Axel Ranisch über „Ich fühl mich Disco“

„‚Mach einen Film darüber, womit du dich auskennst.‘ So hat es mein Professor Rosa von Praunheim immer zu uns Studenten gesagt. So ein Film ist ‚Ich fühl mich Disco‘ geworden. Voll von Erinnerungen. Voll von Szenen und Gefühlen, mit denen ich mich hervorragend auskenne: Ein Jugendlicher, der mitten in der Selbstfindung steckt, mit seinem Vater aneckt, seine Sexualität entdeckt und gerade gefunden wieder versteckt. Ein Junge, der einen lieben Menschen verliert, sich oft genug einsam fühlt und in den falschen verliebt… Es ist kaum zu verstecken, dass vieles an diesem Flori dem Axel ähnelt und einiges an Hanno meinem eigenen Papa. Und doch haben sich im Laufe der vier Jahre, die ich an dieser Geschichte gearbeitet habe, die Charaktere emanzipiert. Schließlich haben meine beiden Hauptdarsteller Heiko Pinkowski und Frithjof Gawenda, dieses Vater-Sohn-Gespann mit ganz eigenem Leben, mit Humor, Fantasie und Charme gefüllt.“
Ich fühl mich Disco
Mi, 21.11.2018, 20 Uhr
Delphi Arthaus Kino
Reservierung unter +49 (0) 711 29 24 95